Wie viele CO2-Emissionen entstehen beim Bau von Asphaltstraßen?
Berechnungstool bezieht den Lebenszyklus einer Straße von der Rohstoffgewinnung bis zum Einbau der Materialien ein.
Der Bau von Asphaltstraßen verursacht große
Mengen an CO2-Emissionen – für 100 Meter einer leicht befahrenen Fahrbahn
von 16 Zentimetern Asphaltstärke bereits gute 11.500 Kilogramm des
Klimagases. Um diesen CO2-Ausstoß einfach zu ermitteln, hat FH-Absolvent
René Gruszka in seiner Bachelorarbeit am Fachbereich Bauingenieurwesen
ein Berechnungstool entwickelt. Der Rechner bezieht den Lebenszyklus einer
Straße von der Rohstoffgewinnung bis zum Einbau der Materialien ein. Für
seine gelungene Abschlussarbeit in Kooperation mit der Baufirma Gieseke
GmbH hat die FH Münster den Alumnus mit dem Hochschulpreis sowie dem
Bernard-Rincklake-Preis ausgezeichnet.

Mit den erhobenen und zusammengetragenen Daten hat Gruszka
ein
Berechnungsmodell in Excel entwickelt, mit dem sich die Emissionen aller
Asphaltmischgüter am Markt errechnen lassen. „Mit dem Modell können
Baufirmen den Auftraggebern berechnen, wie hoch die CO2-Emissionen für ihr
gewünschtes Bauvorhaben sind. So lassen sich vorab CO2-Steuern für den
Bau abschätzen und Alternativen mit geringerem Ausstoß aufzeigen", so
Gruszka zum Ziel seiner Arbeit. Beispielsweise könne Asphaltgranulat
verwendet werden – rückgebauter Straßenbelag, der wiederverwendet wird.
Eine weitere Möglichkeit sei die Temperaturabsenkung. Dabei werden dem
Asphalt Zusätze wie Wachse oder Zeolithe hinzugegeben, die es ermöglichen,
den Asphalt auch bei niedrigeren Temperaturen mischen und verarbeiten zu
können. Eine neue Verfahrenstechnologie ist zudem das Schaumbitumen, bei
dem Wasser in das heiße Bitumen eingedüst wird, und sich der Asphalt
kurzzeitig bei niedrigerer Temperatur verarbeiten lässt.
Gruszka hat seine Bachelorarbeit in Kooperation mit der Baufirma Gieseke mit
Hauptsitz in Rheine geschrieben. Der Kontakt kam über einen Kommilitonen
zustande, der dem Chef der Baufirma von Gruszkas Vorhaben erzählte. „Mark
Gieseke, der Chef der Firma, kam daraufhin auf mich zu. Mich freut es sehr,
dass das Berechnungsmodell in der Firma eingesetzt und sogar
weiterentwickelt wird und viel Anklang gefunden hat", so der
Hochschulpreisträger. Denn er wollte von Anfang an eine Arbeit schreiben, die
einen Nutzen bringt und nicht in der Schublade verschwindet.
Zum Thema: Gerade einmal ein Prozent aller Absolvent*innen eines
Jahrgangs erhält ihn: den Hochschulpreis. Jedes Jahr kürt das Präsidium
gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der FH Münster e. V. (gdf) auf
Vorschlag der Fachbereiche die besten Abschlussarbeiten. Zu den
Preisträger*innen des Hochschulpreises für die besten Arbeiten aus 2021
gehört auch René Gruszka vom Fachbereich Bauingenieurwesen. Er hat
zudem den Bernard-Rincklake-Preis erhalten. Die Preise bekommt der
Bauingenieur für seine Bachelorarbeit „Lebenszyklusanalyse von
Verkehrsflächenbefestigungen in Asphaltbauweise unter Berücksichtigung der
CO2-Emissionen".
Umwelt | Klima, 29.06.2022

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